Bildungsveranstaltungen zu NS-Zwangsarbeit auf Sportplätzen

Gemeinsam mit dem Projekt „Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts“ Osnabrück, der IVF Leipzig und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig organisieren wir zwei Formate zur Auseinandersetzung mit dem Thema NS Zwangsarbeit auf Fußball- und Sportplätzen in und um Leipzig:

14.06., 18.30-20 Uhr: Infoveranstaltung in der Villa Leipzig
und
15.06., ab 11 Uhr: Workshop zu Recherche im eigenen Sportverein in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

Die Veranstaltungen sind kostenlos, um Anmeldung zum Workshop wird bis zum 07.06. gebeten via sportplatz@augustaschacht.de

Hintergrund:
Sport- und Fußballplätze prägen in Deutschland und Österreich vielerorts das Bild und aus dem gesellschaftlichen Leben ist das Thema Fußball nicht wegzudenken. Während des Zweiten Weltkrieges prägte Zwangsarbeit die Orte im damaligen Deutschen Reich. Aus ganz Europa wurden Menschen verschleppt und überall zur Arbeit gezwungen. Auf dem ersten Blick haben diese beiden Themen nicht unbedingt einen direkten Zusammenhang.

Das Projekt „Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts“ befasst sich mit Zwangsarbeitslagern, die während des Nationalsozialismus auf Fußball- und Sportplätzen existierten oder nach dem Krieg zu solchen wurden. Gesammelt werden Orte im gesamten Bundesgebiet sowie in Österreich. Das Projekt ist hierbei kein reines Forschungsprojekt, sondern richtet seinen Fokus auf die Einbindung interessierter Personen aus Sportvereinen, Fanszenen, Bürger*innenvereinen, Geschichtswerkstätten sowie interessierter Einzelpersonen.

#TeamEuropa in Leipzig

Beim achten #TeamEuropa-Tag nahmen rund 20 Schüler*innen der 16. Oberschule aus Leipzig an einem Europa-Workshop am 22.04. in der RedBull Arena teil. Die partizipative Abendveranstaltung zum Thema „Die UEFA EURO 2024 als Chance für ein nachhaltiges Europa der Vielfalt?“ fand am 23.04. in stimmungsvoller Atmosphäre im Ost-Passage Theater statt.

Im ersten Teil des Workshops setzte sich die diskussionsbegeisterte Klasse mit Europa auseinander und sprach darüber, was Europa und die EU für sie bedeuten. Nachdem die Schüler*innen ihr Wissen bei einem Europa-Quiz testen konnten, führten sie angeregte Gespräche darüber, welche Werte ihnen besonders wichtig sind und einigten sich schließlich auf einen gemeinsamen Wert: Toleranz.

In der zweiten Hälfte des Workshops wurden die Teilnehmer*innen künstlerisch aktiv und gestalteten eine Schaufensterpuppe ganz nach ihren Vorstellungen. Am Ende des Prozesses waren auf dieser Puppe auch viele weitere Werte zu erkennen, die den Jugendlichen wichtig waren: Selbstbewusstsein, Akzeptanz und Wertschätzung.

Am Abend des darauffolgenden Tages konnten sie die Ergebnisse des Workshops bei der Abendveranstaltung vorstellen. Nach Grußworten von Thomas Bosch vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (digital) und Janina Bittner (Abteilungsleiterin Jugendhilfe der Stadt Leipzig) setzten sich die rund 60 Gäste der Veranstaltung, darunter Vertreter*innen aus den Bereichen Sport, Verwaltung, Bildung und Kultur sowie die Schüler*innen, mit Fragen zum europäischen Miteinander und zu den Chancen und Risiken der Europameisterschaft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt im eigenen Land auseinander.

 

Mit dabei waren neben Janina Bittner unter anderem Birger Schmidt (Geschäftsführer Lernort Stadion e.V.), Hannah Lehmann (Sprecherin des Leipziger Jugendparlaments), Dr. Christian Kohn (Leiter des Fanprojekts) und Ingo Hertzsch (Nachhaltigkeitsabteilung RB Leipzig). Die Teilnehmenden tauschten sich an fünf Tschen vor allem zu den Themen Verantwortung, Meinungsfreiheit, Vielfalt und Nachhaltigkeit aus. Abgerundet wurde der gelungene Abend bei informellen Gesprächen mit Getränken und leckerem Essen.

Die Veranstaltung wurde von Anne Geisler (Vorstandsvorsitzende Lernort Stadion e.V.) moderiert und künstlerisch durch zwei furiose Tanzaufführungen von „The Brave Tigers“ begleitet.

Die Bildungsinitiative #TeamEuropa wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.
Weiterführende Informationen gibt es hier: https://www.lernort-stadion.de/teameuropa/

Workshop in der Red Bull Arena
Workshop in der Red Bull Arena
Abendveranstaltung im Ost-Passage Theater Bild: Sophie Mahler
Abendveranstaltung im Ost-Passage Theater Bild: Sophie Mahler
Abendveranstaltung im Ost-Passage Theater Bild: Sophie Mahler

Pressemitteilungen Zeugnisverweigerungsrecht

Unsere Kolleg*innen aus Karlsruhe haben jetzt Strafbefehle erhalten, in denen sie wegen Strafvereitlung zu 120 Tagessätze a 60 Euro verurteilt werden sollen. Für uns stellt das einen neuerlichen Angriff auf die Profession der Sozialen Arbeit als ganzes dar, weshalb wir hier für euch die Pressemitteilungen des Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekt hier gern mit euch teilen wollen.

Pressemitteilung Zeugnisverweigerungsrecht

Die Fansozialarbeit schaut in den letzten Monaten immer wieder nach Karlsruhe, wo Kolleginnen und Kollegen, in einer beispiellosen Art und Weise von der Justitz unter Druck gesetzt werden. Um die Soziale Arbeit mit Fußballfans weiter zu professionallisieren ist es unabdingbar über die Etablierung eines Zeugnisverweigerungsrecht für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zu sprechen.

Deshalb teilen wir hier, die Pressemittelung des „Bündnis für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit“, welcher wir uns vollumfänglich anschließen!

Staatsanwaltschaft Karlsruhe lässt Verfahren nicht ruhen: Strafvereitelung gegen Fanprojekt-Mitarbeiter*innen steht im Raum – Zeugnisverweigerungsrecht für die Soziale Arbeit nötiger denn je!

01.11.2023

Es dürfte ein trauriges Novum in der Bundesrepublik Deutschland sein: Im aktuellen Rechtsstreit zwischen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem dortigen Fanprojekt hat die Staatsanwaltschaft zwar nun doch keine Beugehaft gegen die Fanprojektler*innen beantragt, setzt die Kolleg*innen jedoch weiterhin unter Druck. Es wird geprüft, ob ein Verfahren wegen des Verdachts der Strafvereitelung eröffnet wird. Weil sie das besondere Vertrauensverhältnis zu ihrer Zielgruppe, wohl dem zentralen Grundpfeiler der Sozialen Arbeit, nicht auf das Spiel setzen können und wollen, sind hauptamtliche Mitarbeitende aus diesem Bereich weiterhin mit rechtlichen Konsequenzen bedroht. Und das nur, weil sie kein Zeugnisverweigerungsrecht besitzen.

„Es ist absurd, dass die Staatsanwaltschaft hier keine Ruhe geben will“, erklärt Matthias Stein, Sprecher des Bündnisses für ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit (BfZ). „Nicht nur, weil Kolleg*innen persönlich betroffen sind. Sondern auch, weil hier offenkundig ein Exempel statuiert werden soll, dass die grundsätzlichen Errungenschaften der Sozialen Arbeit bundesweit massiv gefährden und zurückwerfen kann.“

Im Zuge ihrer Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft Mitarbeitende des Fanprojekts als Zeug*innen vorgeladen. Diese standen somit vor einem unsagbaren Dilemma: Einblicke aus der Aufarbeitung, die ihnen unter dem Gesichtspunkt absoluter Vertraulichkeit im Rahmen ihrer Arbeit gewährt wurden, an Ermittlungsbehörden weiterzugeben, was vergleichbare Formate für die Zukunft wohl unmöglich gemacht hätte, oder zu schweigen. Als professionelle Mitarbeiter*innen der Sozialen Arbeit entschieden sie sich für Letzteres, um das Vertrauen, das ihnen ihre junge Zielgruppe entgegengebracht hatte, nicht zu gefährden. „Soziale Arbeit benötigt ein besonderes Vertrauensverhältnis, um ihren Auftrag erfüllen zu können“, unterstreicht Georg Grohmann, ebenfalls Sprecher des BfZ.

Ordnungsgelder waren zunächst die Folge, die Beugehaft stand sehr konkret im Raum. Hierauf verzichtete die Staatsanwaltschaft nun, prüft jedoch die Möglichkeit einer Anzeige wegen Strafvereitelung gegen die Mitarbeiter*innen: „Die Politik muss jetzt handeln! Der aktuelle Fall zeigt leider auf eine inzwischen dramatische Art und Weise, wie essenziell ein Zeugnisverweigerungsrecht in der Sozialen Arbeit ist. Das unterstreichen auch unsere verschiedenen Netzwerkpartner*innen und die Wissenschaft seit langem.“, so Georg Grohmann. „Wir Hauptamtlichen in der Sozialen Arbeit brauchen eine Möglichkeit, uns und die Professionalität unserer Arbeit zu schützen. Selbstverständlich fordern wir die Staatsanwaltschaft Karlsruhe auch auf, alles dafür zu tun, dass sich die Mitarbeitenden des Fanprojekts endlich wieder auf ihre Arbeit mit ihrer Zielgruppe konzentrieren können. Ein solcher Fall darf sich unter keinen Umständen wiederholen“, macht Matthias Stein abschließend deutlich.

Kontakt zu den Sprechern des BfZ:

Matthias Stein                                                                    Georg Grohmann
ms@fanprojekt-jena.de                                                   grohmann@bag-streetwork.de
0173-3970701                                                                    0157-71418265
www.zeugnis-verweigern.de

Lernkurve Leipzig sucht Teamer:innen

Für unser Bildungsprojekt „Lernkurve Leipzig“ suchen wir engagierte und motivierte Menschen, die uns bei der Umsetzung unterstützen!

Hast du Lust auf spannende Workshops mit Jugendlichen im Fußballstadion? Dann melde dich bei uns. Alle Infos findest du im Flyer.

Wir freuen uns auf dich!

 

Download Flyer

DDR und Fußball: Abseits ist, wenn der Staat pfeift?!

Gemeinsam mit dem Lernzentrum@Hertha BSC führte Lernkurve Leipzig einen Kooperationsworkshop zum Thema DDR und Sport durch. Zusammen mit Schüler:innen der 94. Oberschule aus Leipzig begaben wir uns dabei auf eine 4tägige sportliche Reise durch die DDR. Mit Hilfe von Biografien, Interviews, Bildern und historischen Fakten setzten sich die Schüler:innen mit der gesellschaftlichen sowie politischen Rolle des Sports in der DDR auseinander und nahmen u.a. Aspekte wie Überwachung und Flucht unter die Lupe.

Das besondere Highlight des Workshops war der eintägige Besuch in Berlin. Dort konnten die Schüler:innen einprägsame Eindrücke bei einer Führung durch die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße sammeln. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der Trennung der Stadt Berlin durch die Mauer und leckerem Essen gab es eine Führung durch den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, eine der besonderen Spielstätten des DDR-Fußballs.
Das Projekt wurde ermöglicht durch den Innovationstopf des Lernort Stadion e.V., finanziert durch die DFL Stiftung.

Liebe Schüler:innen der 94. Oberschule, liebe Berliner Kollegen – herzlichen Dank, es war uns eine Freude!
Ein paar Eindrücke unseres gemeinsamen Projekts könnt ihr diesem Film entnehmen, der während des Workshops unter Mitwirkung der Schüler:innen entstanden ist.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kickoff-Veranstaltung Lernkurve Leipzig

Zu Beginn dieser Woche fand die aus unterschiedlichen Gründen mehrfach verschobene Kickoff-Veranstaltung des Projekts „Lernkurve Leipzig“ in der Red Bull Arena statt.

Nach wunderbar ins Thema einführenden Grußworten von Tina Kneist (Standortleiterin Leipzig der Outlaw gGmbH) sowie Michael Gabriel (Leiter der Koordinationsstelle Fanprojekte) bekamen die anwesenden Gäste durch die Projektkoordinatorin Antje Kettner einen konkreten Einblick in die angebotenen Workshops der Lernkurve.
In der anschließenden Gesprächsrunde mit Franziska Fey (Vorstandsvorsitzende DFL Stiftung), Birger Schmidt (Geschäftsführer Dachverband Lernort Stadion e.V.) und Ingo Hertzsch (Senior Specialist Sustainability RB Leipzig), moderiert durch Gregor Schoenecker (Fanprojekt Leipzig), wurde über die Potentiale und Herausforderungen der besonderen Bildungsarbeit im Stadion, die Bedeutung der aktiven Teilhabe von Jugendlichen sowie über die Notwendigkeit der ausreichenden Förderung dieser Bildungsarbeit gesprochen.

Wir danken unserem Kooperationspartner RB Leipzig für die gemeinsame Durchführung der Veranstaltung sowie allen Netzwerkpartner:innen und Interessierten für ihren Besuch und den angeregten Austausch.

Foto: Jens Fuge
Foto: Jens Fuge
Foto: Jens Fuge

Auf Spurensuche in der Lernkurve Leipzig

Vergangene Woche führten wir gemeinsam mit der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig zum ersten Mal unseren zweitägigen Workshop zu NS-Zwangsarbeit in Leipzig durch. Zusammen mit Schüler:innen einer achten Klasse begaben wir uns mit Hilfe aktueller Stadtpläne sowie historischer Fotografien und Dokumente auf Spurensuche und nahmen die ehemaligen Zwangsarbeitslager rund um die heutige Red Bull Arena sowie die Lebens- und Arbeitsumstände der in den Lagern untergebrachten Zwangsarbeiter:innen genauer unter die Lupe.  Natürlich gab es auch diesmal eine Stadionführung, bei der die Jugendlichen verschiedene Orte im Stadion besichtigten und ihre Fragen loswerden konnten.

Wir freuen uns auf den nächsten gemeinsamen Workshop!

Lernkurve Leipzig hat neue Termine für das zweite Schulhalbjahr

Seid ihr Schüler:innen (ab der 8. Klassenstufe) oder Berufsschüler:innen? Habt ihr Lust auf spannende Workshops in der Red Bull Arena zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen?
Dann meldet euch bei uns! Infos zu uns und unserem Workshopangebot findet ihr auf www.lernkurve-leipzig.de sowie im Film.
Wir freuen uns auf euch!
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden