Zur momentan schwierigen finanziellen Situation des Leipziger Fanprojekts

Die durch die Presse gehenden Meldungen von drohenden oder schon vollzogenen Einsparungen im sozialen Bereich, die gerade viele zivilgesellschaftliche Initiativen und Träger der Sozialen Arbeit in Sachsen, aber auch bundesweit drastisch zu spüren bekommen, betreffen auch das Leipziger Fanprojekt. Wir bitten deswegen um Unterstützung.

Wie vielleicht bekannt sein dürfte, haben wir hier an unserem Standort eine bundesweit einmalige Situation: mit den Fanszenen von Chemie Leipzig, RB Leipzig und Lok Leipzig begleitet das Leipziger Fanprojekt gleich drei Bezugsfanszenen sozialpädagogisch – eine nicht immer ganz einfache Konstellation, in der wir es aber seit 2011 geschafft haben, intensive und belastbare Beziehungsebenen zu den Fanszenen und auch den Bezugsvereinen aufzubauen. Und auch im Netzwerk haben wir uns mittlerweile ein sehr gutes Standing erarbeitet.

Als vor 1 ½ Jahren sehr deutlich wurde, dass unsere Struktur verändert und die Finanzierung entsprechend angepasst werden muss, um weiterhin gut arbeiten und wirksam sein zu können, haben wir viele Gespräche mit unseren Finanzierungsgebern geführt, um DFB, DFL, Kommune und Land zu überzeugen, mehr Geld zur Verfügung zu stellen – und damit z. B. notwendige Stellenaufstockungen vollziehen zu können. Wir haben hierfür mit sehr viel Rücksicht auf die sich bereits anbahnenden schwierigen Haushaltslagen ein Konzept erstellt, das maßvolle Stellenaufwüchse und entsprechend verträgliche Etaterhöhungen vorsah. Wir haben in mehreren Treffen die Notwendigkeit der Stellenaufstockungen und Anhebung unserer Sachkostenfinanzierung dargelegt, aber auch die Konsequenzen, die unserer Einschätzung nach eintreten würden, sollte sich nichts an unserer Lage ändern. Leider ist seitdem nichts passiert, was zu einer substanziellen Verbesserung unserer Situation beigetragen hätte. Weder der Fußball noch die öffentlichen Hände haben Verantwortung übernommen, keiner ist den ersten konkreten Schritt nach vorne gegangen, mehr Geld zu geben.

Wir haben in den letzten Jahren immer das Beste aus unserer schwierigen Haushaltslage gemacht und versucht, durch mehr oder weniger clevere Drittmittelakquise und politische Lobbyarbeit unseren Etat anzuheben. Das ist uns auch im Verbund mit öffentlichen Händen und dem Fußball im Rahmen der letzten beiden Doppelhaushalte gelungen – deswegen wollten wir unbedingt nun den nächsten notwendigen Schritt zur weiteren Verbesserung unserer Fanprojekt-Struktur in die Wege leiten.

An Stellenaufstockungen und einen höheren Etat ist momentan allerdings nicht mehr zu denken, denn nach den ersten Haushaltsentscheidungen unserer Fördermittelgeber haben wir eine völlig andere Ausgangslage: nachdem die Stadt Leipzig unseren für 2025/2026 beantragten Mehrbedarf nicht anerkannt hat, bleibt unsere Fördersumme auf dem Stand vom letzten Jahr stehen. Und der Landeshaushalt ist zwar noch nicht beschlossen, im Regierungsentwurf sind aber für 2026 sogar Kürzungen der sächsischen Fanprojekt-Förderung angedacht. Wie sich der Fußball, also DFB und DFL, angesichts dieser schwierigen Perspektiven verhalten wird, ist unklar. Fakt ist: Unsere Finanzierung hält nicht mehr mit der aktuellen Tarif- und Kostenentwicklung Schritt und so droht uns aktuell ein Defizit von mehreren 10.000 Euro. Damit ist unser momentaner Status Quo gefährdet.

Wir führen weiterhin viele Gespräche mit der Politik, dem Fußball, den öffentlichen Händen und unserem Träger. Die fachlichen Argumente liegen auf unserer Seite. Aber wir brauchen Unterstützung und Solidarität. Deswegen wurde eine Spendenseite aufgelegt, die ihr unter folgendem Link abrufen könnt: https://projekte.outlaw-ggmbh.de/project/spende-fuer-fanprojekt-leipzig-kopieren

Wir würden euch gerne bitten, sowohl auf die Spendenkampagne, als auch auf unsere momentane Situation hinzuweisen, soweit es euch möglich ist. Vielen Dank!

Erfolgreiche Veranstaltung beim Deutschen Jugendhilfetag

Am 14.05.2025 fand im Rahmen des 18. Deutschen Kinder- und Jugendhilfetages auch unsere Fachveranstaltung zu jugendlich geprägter Fankultur als Arbeitsfeld der Jugendhilfe statt.

Über 100 Interessierte – mehr, als Plätze vorhanden waren – kamen, um unserem Impulsvortrag und der von Steffen Kröner moderierten Podiumsdiskussion zu lauschen, an der Janina Bittner (Abteilungsleiterin Jugendhilfe der Stadt Leipzig und stellvertretende Jugendamtsleiterin), Dr.in Heidi Giuliano-Thaler (Koordinationsstelle Fanprojekte), Christian Shukow (Referent für Jugendsozialarbeit beim AWO-Bundesverband) und Dr. Christian Kohn (Leiter des Leipziger Fanprojekts) teilnahmen.

Angesichts der hohen Kontaktzahlen, der großen Akzeptanz in den Fanszenen und den vielen fachlichen Impulsen, die immer wieder von der Fansozialarbeit für die Jugendhilfe ausgehen, waren sich Podium und Publikum einig darin, dass die Fanprojekte stabile Rahmenbedingungen brauchen, um weiterhin gut arbeiten zu können – und dies nicht nur eine auskömmliche Finanzierung mit einschliessen muss, sondern auch ein Zeugnisverweigerungsrecht.

Wir danken allen Gäste und Mitdiskutierenden sowie der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die an der Organisation beteiligt war, für eine gelungene Veranstaltung, deren große positive Resonanz auch uns ziemlich überrascht hat.

Spendenaktion für das Leipziger Fanprojekt

Welche Auswirkungen die schwierige öffentliche Haushaltslage und die gestiegenen Kosten für Einrichtungen und Angebote der Jugendhilfe haben, merken auch wir im Fanprojekt Leipzig gerade enorm – denn dringend benötigte Erhöhungen unseres Budgets sind bislang ausgeblieben und so benötigen wir nun 30.000 € für das Jahr 2025, um weiterhin unsere wichtigen Kernangebote für junge Fußballfans unserer drei Leipziger Bezugsvereine wie gewohnt organisieren und durchführen zu können.

Deswegen hat unser Träger, die Outlaw gGmbH, HIER eine Spendenseite aufgelegt, auf der ihr ab sofort ganz einfach – auch anonym – spenden könnt.

Teilt den Link gerne, denn: Jede Spende zählt – und kommt direkt bei uns an!

Bundestagswahl im Stadion

Am 04.02. und am 07.02.25 führten wir mit Schüler*innen der Schule Diderotstraße sowie der 94. Oberschule Workshops zur U18-Bundestagswahl in der Red Bull Arena durch.

Schwerpunkte des Workshops waren die inhaltliche Auseinandersetzung mit politischen Themen, die die Jugendlichen betreffen und interessieren, sowie mit den Antworten verschiedener Parteien auf die U18-Jugendfragen. Außerdem beschäftigten wir uns damit, was genau der Bundestag macht, wie eine U18-Wahl abläuft und warum es wichtig ist wählen zu gehen und sich für demokratische Werte einzusetzen.

Die Workshops fanden im Rahmen der Bildungsinitiative „Bundestagswahl im Stadion“ der DFL Stiftung statt.

Workshops zu Desinformation, Populismus und Hass im digitalen Raum

Vom 12. – 15.11.2024 führten wir Workshops mit Schüler*innen der Schule Diderotstraße sowie der 20. Schule aus Leipzig zu den Themen Desinformation, Populismus und Hass im digitalen Raum durch.
Nach einer ersten Reflexion der eigenen Mediennutzung stiegen wir dann tiefer in die Themen Desinformation und Hass im Netz ein. Dabei gingen wir Zielen und Absichten sowie den möglichen Auswirkungen auf die Betroffenen selbst, aber auch auf die Meinungsbildung und das soziale Miteinander auf den Grund. Mit Hilfe praktischer Übungen erprobten die Teilnehmenden zudem, wie sie selbst Informationen überprüfen und Hass aktiv entgegentreten können.

Gefördert wurde die Durchführung der Workshops durch den Vereint für Demokratie Fonds – eine Initiative der Allianz Foundation und der ProjectTogether gGmbH. Herzlichen Dank!

Lernkurve Leipzig erneut auf Spurensuche

Vergangene Woche führten wir gemeinsam mit Tüpfelhausen – das Familienportal e.V. / Zeitgespräche gegen das Vergessen zum ersten Mal unseren zweitägigen Workshop Antisemitismus am Beispiel SK Bar Kochba Leipzig durch.
Zusammen mit Schüler*innen der Leipziger Heinrich-Pestalozzi-Schule begaben wir uns mit Hilfe von Stadtplänen, historischen Fotografien und Dokumenten sowie einer Ausstellung zum jüdischen Sportklub Bar Kochba auf Spurensuche im Nationalsozialismus. Die Schülerinnen setzten sich dabei mit den Lebenswegen verschiedener Menschen auseinander.
Im zweiten Teil des Workshops lernten die Teilnehmenden wichtige Aspekte jüdischen Lebens kennen. Darüber hinaus befassten wir uns mit heutigen Ausprägungen von Antisemitismus und erprobten Möglichkeiten, dem entgegenzutreten.

Herzlichen Dank an alle Schüler*innen und auch an unseren Kooperationspartner. Wir freuen uns auf den nächsten gemeinsamen Workshop!

 

Europawahl im Stadion

Am 09.06.24 findet die Europawahl statt. Vergangene Woche war die Lernkurve Leipzig deshalb im Bruno-Plache-Stadion beim 1. FC Lokomotive Leipzig zu Gast und führte – im Rahmen der Bildungsinitiative „Europawahl im Stadion“ der DFL Stiftung – einen Workshop zur Europawahl mit Auszubildenden durch.

Wir tauschten uns darüber aus, welche positiven Dinge wir mit Europa verbinden, aber auch, welche Herausforderungen oder Bedrohungen wir sehen. Außerdem gingen wir den Fragen nach, welche Rolle die EU in unserem Alltag spielt, was das Europaparlament eigentlich genau macht, und warum demokratische Mitgestaltung und Mitbestimmung auch auf europäischer Ebene wichtig ist.

In diesem Sinne: Nutzt eure Stimme und geht am 09.06. wählen!
Europawahl und Kommunalwahl in Leipzig

 

Internationaler Fachkräfteaustausch für Fußball und Bildung von Lernort Stadion e.V. in Dresden

Am 22. Mai nahmen wir am internationalen Fachkräfteaustausch für Fußball und Bildung von Lernort Stadion e.V. teil.
Bei diesem Austausch kamen Vereinsvertreter:innen, politische Bilder:innen, Mitarbeiter:innen von politischen Institutionen und internationale Netzwerkpartner:innen aus Deutschland, Polen, Dänemark, Belgien, Frankreich, Schweden sowie den Niederlanden im Rudolf-Harbig-Stadion zusammen.
Es war sehr bereichernd, sich mit so vielen spannenden Menschen aus dem europäischen Ausland auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.

Weiterführende Infos dazu gibt es bei Lernort Stadion.

Workshop von Lernkurve Leipzig im Rahmen des Bildungsfestivals „Stadion Europa“in Dresden

Die Lernkurve war bei den Kollegen des Lernzentrums „Denkanstoß“ in Dresden zu Gast:
Am 17. Mai führten wir im Rahmen des „Stadion Europa“-Festivals einen Workshop mit Jugendlichen im Rudolf-Harbig-Stadion durch und waren am Nachmittag neben vielen anderen spannenden Initiativen mit einem Infostand vertreten. Herzlichen Dank für die Einladung und die Organisation dieses großartigen Festes!

Mehr Infos zum Stadionfest gibt es bei Lernort Stadion.

Bildungsveranstaltungen zu NS-Zwangsarbeit auf Sportplätzen

Gemeinsam mit dem Projekt „Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts“ Osnabrück, der IVF Leipzig und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig organisieren wir zwei Formate zur Auseinandersetzung mit dem Thema NS Zwangsarbeit auf Fußball- und Sportplätzen in und um Leipzig:

14.06., 18.30-20 Uhr: Infoveranstaltung in der Villa Leipzig
und
15.06., ab 11 Uhr: Workshop zu Recherche im eigenen Sportverein in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig

Die Veranstaltungen sind kostenlos, um Anmeldung zum Workshop wird bis zum 07.06. gebeten via sportplatz@augustaschacht.de

Hintergrund:
Sport- und Fußballplätze prägen in Deutschland und Österreich vielerorts das Bild und aus dem gesellschaftlichen Leben ist das Thema Fußball nicht wegzudenken. Während des Zweiten Weltkrieges prägte Zwangsarbeit die Orte im damaligen Deutschen Reich. Aus ganz Europa wurden Menschen verschleppt und überall zur Arbeit gezwungen. Auf dem ersten Blick haben diese beiden Themen nicht unbedingt einen direkten Zusammenhang.

Das Projekt „Von einem Ort des Jubels zu einem Ort des Unrechts“ befasst sich mit Zwangsarbeitslagern, die während des Nationalsozialismus auf Fußball- und Sportplätzen existierten oder nach dem Krieg zu solchen wurden. Gesammelt werden Orte im gesamten Bundesgebiet sowie in Österreich. Das Projekt ist hierbei kein reines Forschungsprojekt, sondern richtet seinen Fokus auf die Einbindung interessierter Personen aus Sportvereinen, Fanszenen, Bürger*innenvereinen, Geschichtswerkstätten sowie interessierter Einzelpersonen.