Im Vergangenen Jahr hat sich das Fanprojekt zusammen mit einer Projektinitiative aus jungen Chemiefans, um die historische Sichtbarmachung von Mädchen und Frauen bei der BSG gekümmert. Die Initiatorinnen haben in den Archiven gewühlt, Zeitzeuginnen besucht und befragt, sowie viel wunderbare Dokumente gesichtet. Als kleines Zwischenergebnis ist soeben die Broschüre: »Kick it like? Mädchen und Frauen in der Fankultur und im Verein BSG Chemie Leipzig« erschienen. Ein erster, tiefergehender Einblick ins Themenfeld »Frauen bei Chemie«, der sowohl sporthistorische als auch fankulturelle Aspekte in den Fokus stellt.
»Kick it like?« dokumentiert in Texten und vielen erstmals zu sehenden Dokumenten und Fotografien die Entstehung der ersten Frauenfußballmannschaft der BSG, zu Beginn der 1970er-Jahre sowie der Mädchen- und Frauenabteilung beim FC Sachsen. Ein Rückblick auf das Verhältnis von Frauenfußball und Emanzipation in der DDR ist ebenso ein Thema, wie die Kritik an Stereotypen gegenüber Mädchen und Frauen in der Kurve und wie überhaupt im Stadion. Ein Interview mit Helga Roos, die sich als Fan von Eintracht Frankfurt seit Jahren mit Mädchen und Frauen im Frankfurter Sport beschäftigt, lässt einen Blick über den Leutzscher Tellerrand zu. Außerdem meldet sich die seit einem Jahr agierende Arbeitsgruppe: „S.O.S. Sportpark ohne Sexismus?“ zu Wort. Eine erste Chronik zum Leutzscher Frauenfußball gibt einen Überblick zu Spielen und Titeln. Die reichhaltige Materialsammlung zu Büchern, Podcasts und Dokumentationen bietet über Chemie hinaus noch viel Stoff zum Thema Mädchen, Frauen und Fußball.
Anlässlich der Veröffentlichung der Projektergebnisse haben die beiden Mitherausgeber:innen Sebastian Kirschner vom Fanprojekt und Nicci Sander ein Interview im Leipziger Stadtmagazin »Kreuzer« gegeben und über ihre Motivation für das Projekt gesprochen:
Die Broschüre »Kick it like?« ist der dokumentarische Teil des Projektes »Fußballgeschichten – Mädchen und Frauen im Verein und in der Fankultur der BSG Chemie Leipzig«, das 2021 im Rahmen des Themenjahrs »Leipzig – Stadt der sozialen Bewegungen« durchgeführt wurde. Das Projekt wurde von der Stadt Leipzig, der LeipzigStiftung, der Doris-Wuppermann-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert.