»In der Herzkammer des Arbeitersports – der andere Fußball.«

100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport in Leipzig

Eine Ausstellung des Fanprojekts Leipzig im Rahmen der EM 2024.

15. Februar – 10. März 2024
HTWK Leipzig, Hochschulbibliothek

Eröffnung am Donnerstag, 15. Februar um 18 Uhr

Montag bis Freitag 9–20 Uhr
Samstag 9–16 Uhr

Gustav-Freytag-Straße 40
04277 Leipzig

Die Arbeitersportbewegung trug völlig unabhängig von bürgerlichen Verbänden eigene Wettbewerbe, Meisterschaften und Länderspiele aus. Man verstand sich als Gegenmodell zum bürgerlichen Sport, indem gegen Konkurrenz und Nationalismus, gegen den Personenkult des DFB-Fußballs die Entwicklung von Solidarität und Internationalismus gesetzt wurden. Mit dem Verbot durch die Nationalsozialisten endete dieser Zweig deutscher Sportgeschichte abrupt. Dennoch beziehen sich noch heute viele hundert DFB-Vereine in ihrer Tradition auf den Arbeiterfußball, da sie 1933 Arbeitersportler aufnahmen oder sich nach 1945 neu gründeten.

Die anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Arbeiterfußballs 2019 entstandene Ausstellung bietet einen Blick auf die bisher weitestgehend vernachlässigte Sportgeschichte. Leipzig war viele Jahre ein Zentrum des Arbeitersports, von 1926 bis 1933 existierte eine der bedeutendsten Einrichtungen, die Bundesschule des sozialdemokratischen Arbeiter-Turn- und Sportbundes (ATSB), in der Leipziger Südvorstadt.

Auf 25 Roll-Ups wird in der Ausstellung die Geschichte vom Beginn des Arbeitersports bis zu seiner Zerschlagung durch die Nationalsozialisten 1933 dargestellt. Hervorgehoben sind Höhepunkte wie die Internationalen Arbeiterolympiaden, Meisterschaftsrunden, die erste Europameisterschaft, aber auch das bis heute durchaus moderne Spielsystem des Arbeiterfußballs. Weitere Themen sind große Spielerpersönlichkeiten, schließlich auch die Spaltung der Bewegung in sozialdemokratische und kommunistische Organisationen sowie die Verfolgung durch und der Widerstand gegen den NS. Der Abdruck von Zeitungen und Plakaten vermittelt einen Eindruck der grafischen Experimentierfreude der 1920er Jahre.

Die »Leipziger Station« der Wanderausstellung zeigt unter anderem eine Auswahl der in der Stadt existierenden Vereine des ATSB und der Roten Kampfeinheit, sie thematisiert die Rolle der Frauen im Arbeiterfußball und die Bedeutung der Bundesschule des ATSB in der Fichtestraße.

Ein Rahmenprogramm aus Führungen und Veranstaltungen rundet die Ausstellung ab. Aktuelle Infos gibt es unter:
www.fanprojekt-leipzig.de/
www.instagram.com/ausstellung.arbeiterfussball/

»In der Herzkammer des Arbeitersports – der andere Fußball.«
Eine Ausstellung des »Paderborner Kreis – Arbeiterfußball e.V., des Fanprojekts Leipzig und der Georg Schwarz Brigade.
In Kooperation mit der Stadt Leipzig, der Hochschulbibliothek der HTWK Leipzig und der Friedrich-Ebert-Stiftung.