Die Erinnerung an die Shoah wach zu halten und Antisemitismus in seinen historischen und tagesaktuellen Formen zu verstehen und zu problematisieren – das ist ein wichtiges Ziel politisch-historischer Bildungsarbeit. Anfang August waren wir deshalb mit 13 jugendlichen Fans der BSG Chemie Leipzig auf einer erinnerungspolitischen Gedenkstättenfahrt in Polen. In Kooperation mit der Internationen Jugendbildungsstätte Oswiecim und dem Galicia Jewish Museum in Krakau haben wir ein umfangreiches und dichtes Programm zusammengestellt. Drei Tage lang haben wir uns intensiv mit dem Ort auseinandergesetzt, der weltweit am meisten für die Vernichtung der europäischen Juden im Nationalsozialismus steht: in Workshops, mit individuellen Führungen durch das Stammlager und durch Birkenau, mit Reflexion und vielen intensiven Gesprächen. Die Jugendbildungsstätte Oswiecim war dafür ein geeigneter Ort mit super- kompetenten Menschen, die uns sehr einfühlsam und eindrücklich rund um das schwere Thema begleitet haben.
Anschließend ging es noch zweieinhalb Tage nach Krakau um das einstige und auch das heutige jüdische Leben der Stadt kennenzulernen. Die historischen Führungen durch Kazimierz und Podgorze – hier befand sich seit 1941 das ehemalige jüdische Ghetto – waren mehr als beeindruckend. Und auch die Besuche des Jüdischen Museums und weiterer Gedenkorte an die nationalsozialistischen Verbrechen in Krakau und Umgebung haben viel zum Verständnis beigetragen und deutlich gemacht, wie wichtig authentische Erinnerungsorte und Zeitzeug:innenschaft auch im digitalen Zeitalter sind. Die 5 Tage in Polen waren für alle Mitfahrenden sehr besonders, sie werden im Gedächtnis bleiben und die Erinnerung weiter wachhalten.
Ein besonderer Dank gilt den Förderinstitutionen, die die Reise mitfinanziert haben: der DFB-Kulturstiftung, dem Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk und seinem Programm „Jugend erinnert“ sowie dem Programm „Weltoffenes Sachsen“ des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ohne ihre Unterstützung wäre diese eindrucksvolle Bildungsfahrt nicht möglich gewesen.




